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Peiner Allgemeine Zeitung (22.12.05)

 

In Voigtholz ist Platz für das Christkind

 

Biobauer Ulf Lahmann gewährt Besuchern zwei Tage Einblicke in seinen „Weihnachtstall»

 

Kaltblut-Stute Lena knabbert an einer Möhre, die Kühe nesteln im Stroh und die Schafe kauen in aller Ruhe ihr Futter wider: Friedliche Weihnachtsidylle im Stall des Voigtholzer Biobauern Ulf Lahmann. Besucher, die dort Bethlehem nachempfinden wollen, sind Freitag und Samstag willkommen.

 

VON BETTINA STENFTENAGEL

 

Eckmissen-Voigtholz. Kuh Jane blickt aus wunderschönen großen Augen wissend in die Welt. Ihr Kalb Jo liegt neben ihr im Stroh. Die Kälber von Basilika und Meta sollen in nächster Zeit geboren werden. Alle Boxen sind besetzt, aber in der Krippe wäre noch Platz für das Christkind: So oder so ähnlich dürfte es im Stall von Bethlehem damals auch ausgesehen haben, als Maria und Josef nach einer Herberge suchten.

 

„Nur der Esel fehlt", sagt Biobauer Ulf Lahmann mit einem Lachen, „die Rolle übernehme ich", erklärt er mit Blick auf die viele Arbeit, die all seine „Viecher" und der Hof machen. Vor wenigen Tagen hat er beispielsweise die 20 Schafe von der Weide in den Stall geholt. Allen hat er beim „Almabtrieb" die Klauen geschnitten und geschoren wurden sie auch gleich. „Das ist zwar atypisch, hat mehrere Vorteile", erklärt er, „die Wolle ist jetzt sauber und fett", so ließe sie sich besser vermarkten. Und die Schafe haben mehr Platz, als zuvor in ihrem dicken Fell - die Probleme mit Parasiten minimieren sich auch. „Und die neu geborenen Lämmer finden leichter das Euter." Ab Januar rechnet Lahmann mit seinem Einsatz als Hebamme.

 

Die Herde setzt sich aus 16 Muttertieren und vier Lämmern zusammen, wobei das sprichwörtliche schwarze Schaf bei Lahmann in der Überzahl ist. Auch das hat übrigens Vorteile: Die dunklen Felle sind begehrter als die hellen.

 

Seit fast 20 Jahren wirtschaftet Lahmann auf seinem Biohof, hält Hühner, Enten, Gänse, Rinder, Schafe und die Kaltblutstute Lena - und wird nicht müde, über seine „Berufung Biobauer" aufzuklären, und darüber, wie wichtig es ist, die Zusammenhänge von Mensch und Natur zu sehen. Der „Weihnachtsstall" ist am Freitag von 14 bis 19 Uhr für Besucher geöffnet und am Samstag von 9 bis 13 Uhr.

 

 

Ulf Lahmann hat einen „Weihnachtsstall" wie in Bethlehem, mit Pferd. Schafen. Kühen und Kalb.

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