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Peiner Allgemeine Zeitung, 27. Juni 2008

 

Eine Handvoll weicher Federn

 

Voigtholz: Fünf Mal flauschiger Turmfalken-Nachwuchs im Nistkasten auf dem Biohof Lahmann

 

VON MIRJA WEBER

 

Edemissen-Voigtholz.   Nisthilfen für Baumläufer bis zur Schleiereulehat Ulf Lahmann auf seinem Biohof in   Voigtholz   installiert.   Etwa100 Stück sind es, und in einem der Kästen haben sich Turmfalken angesiedelt. Zum ersten Mal seit zehn Jahren. Und seit drei Wochen gibt es Nachwuchs: fünf flauschige kleine Turmfalken. „Erst war der Kasten außen angebracht. Im letzten Jahr habe ich ihn innen installiert – sicher gegen Rabenvögel - und prompt waren die Turmfalken da", erzählt der 46-jährige Biobauer.

 

Das sind aber nicht die einzigen Vögel, die auf dem lahmannschen Grundstück nisten. Schleiereulen bewohnen den Giebel auf der Ostseite, Rauchschwalben fliegen im Stall ein und aus. Insgesamt leben etwa 20 unterschiedliche Vogelarten auf 4000 Quadratmetern, von Sperlingen und Staren sind es sogar ganze Kolonien.

 

 

Drei Teiche hat Lahmann auf seinem Grund und Boden. Lebensraum für den Teichrohrsänger und die Bachstelze. Brachstreifen mit dichtem Heckenbewuchs bieten der Domgrasmücke ein Revier. Auch Grauschnäpper, Kuckuck und Lerche sind vertreten. „Man kann Lebensräume schaffen", sagt Lahmann, der zehn Prozent seiner Flächen nicht landschaftlich nutzt. „Artenschutz und Landwirtschaft - das geht zusammen", meint er, „man muss nur alles intelligent nutzen."

 

So pflanzt der Voigtholzer Biobauer Bienen-Nährgehölz, legt Totholz-Inseln als Rückzugsraum für Spitzmaus, Igel und Steinmarder an und baut Futter für seine Tiere - Schafe, Schweine, Rinder, Pferde. Hühner und Enten – unter ökologischen Gesichtspunkten selbst an. „Es geht auch anders", sagt Lahmann, der seinen „multifunktionalen Wildnisgarten" gern für Besucher öffnet.

 

Gucken neugierig in die Welt: drei der fünf junden Turmfalken auf dem Biohof Lahmann

 

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